Sprache ist ein wirkmächtiges Mittel um Gedanken und Ansichten zu formen, Denkräume zu öffnen oder zu schließen. Worte und Bezeichnungen können bestärken und schützen. Negativ besetzte Zuschreibungen können ihrer zer–störenden Kraft beraubt werden, wenn man sie neu füllt und mit Stolz spricht.
Die Bedarfserhebung des Projekts »Antidis–kriminierungsarbeit & Empowerment für Inter*« hat gezeigt, dass eine emanzipierte Sprache es überhaupt erst für Inter* möglich macht, sich scheinbar selbstverständliche Lebensbereiche zu erobern. Die Erhebung hat auch gezeigt, dass eine nicht-pathologisierende und respektvolle Sprache entscheidend ist, um andere – neue – Denkräume jenseits von Pathologisierung zu erschließen – für Inter*, ihre Angehörigen und die Gesellschaft.
Eine reflektierte und wertschätzende Sprache hilft Inter* und ihren Angehörigen dabei, sich von den normierenden Zuschreibun–gen und der Bevormundung, die in unserer Gesellschaft in Bezug auf Inter* weiterhin vorherrschen, zu emanzipieren und selbst anders bzw. neu über die eigene Situation zu reflektieren. Sprache gemeinsam mit anderen Inter* zu (er-)finden und in Handreichungen wie diesen in die Öffentlichkeit zu bringen hat somit neben der zu mehr Sichtbarkeit führenden Seite einen direkten empowernden Aspekt.